Dividendenaktien-Strategie
Wichtige Überlegungen für eine Dividendenstrategie
Gehört die Strategie „Augen zu und durch“ zu einer Dividendenstrategie? Nein!! (Erklärung siehe unten).
Folgende Punkte sind m.E. wichtig, wenn Sie an Dividenden-Aktien / einem Dividendendepot oder gar an einer reinen Dividenden-Strategie interessiert sind. Jede Aktiengesellschaft muss folgende Merkmale/Eigenschaften mitbringen:
- Stabilität von Gewinn, Cashflow, Umsatz und der Dividende selbst, das ist die Qualität einer Aktie.
- allgemein gute fundamentale Kennzahlen, wodurch ein Aufwärtstrend resultiert
- Eine vernünftige Ausschüttungsquote im Verhältnis zum Gewinn. Der Gewinn ist ein Teil des positiven Cashflow. Die Dividende ist wiederum ein Teil des positiven Gewinns. Alle anderen Konstellationen führen mittelfristig zum Misserfolg bei der Dividendenstrategie, da die Kursentwicklung der Aktie positiv sein muss. Deswegen funktioniert eine Dividendenstrategie nur mit „gesunden“ Aktiengesellschaften.
- positives Wachstum; Umsatz und Gewinn haben noch Potenzial, das PEG ist positiv zwischen 0 und 1.
- Höhe der Dividende. M.E. macht eine Dividendenrendite unter 3% keinen Sinn. Jedoch ist es garantiert eine falsche Strategie, wenn man nur nach der (höchsten) Dividende schaut.
Was noch zu beachten ist:
- Noch zu erwähnen bleibt der Aspekt mit der Besteuerung. Es gibt Länder, bei denen keine umständliche Rückerstattung von Quellensteuer erforderlich ist. Eher schwieriger oder umständlicher sind Länder wie Frankreich, Kanada, Schweden, Schweiz und Österreich. Einfacher sind Länder wie Deutschland, Großbritannien, Japan und die USA. Für die USA gilt Folgendes: Besitzer von US–Aktien müssen auf Dividendenzahlungen pauschal 30 Prozent der Ausschüttung als Quellensteuer an den amerikanischen Fiskus abführen. Bereits vor der Dividendenzahlung können deutsche Aktionäre einen Antrag auf Ermäßigung der US-Quellensteuer auf 15 Prozent stellen. Damit liegt die Besteuerung dann bei 40% (25% BRD+15%USA= 40%). Deshalb finde ich persönlich eine Dividende aus GB, wie z.B. die British American Tobacco Aktie sehr interessant.
- Das Depot NICHT in Zement eingießen. Wer eine Dividendenstrategie fährt, der möchte seine Aktien möglichst mehrere Jahre im Depot haben und nicht verändern. Das bedeutet, dass Sie erstklassige Aktien ausgesucht haben, die recht schnell ihren Dividendenabschlag wieder aufgeholt haben und langfristig sowieso am Steigen sind. Deshalb müssen alle anderen Kennzahlen wie Gewinnwachstum, Umsatzwachstum, EPS, Cashflow gut sein. Lange Rede kurzer Sinn: Wenn Sie weniger als TEU 500 in Ihrem Depot verwalten, dann haben Sie maximal 100 verschieden Aktien in Ihrem Depot. In diesem Fall können Sie in wenigen Stunden Ihr ganzes Depot verkaufen und umgekehrt wieder neu aufbauen. Damit sind Sie einem Fonds meilenweit voraus. Fonds können nur durch Kauf von Put-Optionen oder Put-Optionsscheinen ihr Depot absichern. Aber Sie können einfach komplett Ihr Depot räumen. Zugegeben eine psychologische Hürde. Ich selbst habe für ca. 20 verschiedene Aktiengesellschaften ca. 40 Minuten bei onvista am 15.02.2022 gebraucht und alles war verkauft. (Die 200-Tage-Linie war schon am 22.01.22 im DAX nach unten durchbrochen.) Aber bei sich anbahnenden Krisen, wie z.B. der Ukraine Krise macht es Sinn komplett alles zu verkaufen. Im Januar und Februar 2022 waren die 200 Tage Linien bei vielen Indices nach unten durchbrochen, das ist ein allgemein anerkanntes Verkaufssignal. Selbst wenn Sie die gleichen Werte nur 10% preiswerter später zurück kaufen, lohnt sich die Strategie. Deswegen halte ich nichts von der Strategie „Augen zu und durch“! Es braucht jedoch Mut zum Verkauf. Deswegen lieber mit Trailing-Stop-Order und Stop-Loss-Order arbeiten.
- Wann dividendenberechtigt? Meistens reicht zur Dividendenberechtigung der Besitz der Aktien einen Tag vor der Hauptversammlung, bei USA-Aktien müssen Sie drei Tage vorher die Aktie im Depot haben. Bitte Bedingungen selbst nachprüfen.