Risikomanagement

So funktioniert das professionelle Risikomanagement bei Aktien:

Angenommen, Sie haben ein Depot von 100.000 Euro.

Angenommen, Sie sind bereit 1 % Risiko (1000,- Euro) einzugehen.

Angenommen, Sie wollen die Aktie A kaufen, die gerade bei 200 Euro notiert.

Nach meinem Verständnis meiner Depots und der Relativen Stärke von Aktien schlage ich 8 bis 10% Risiko pro Position vor. Das bedeutet Ihre Aktie A, die gerade 200 Euro notiert, darf maximal 10 % fallen, also auf einen Kurs von 180,- Euro. Das heißt pro Aktie billigen wir einen Verlust von 20,- Euro. Jetzt errechnen wir die Positionsgröße zum hier definierten Risiko. Von Ihrem Depot her gesehen billigen Sie 1% Risiko pro Position, das wären 1000,- Euro.

Nun teilen wir 1000,- Euro durch 20,- Euro. Und schon wissen wir, dass wir von der Aktie A 50 Stück kaufen dürfen. Der Depotanteil (50*200 = 10.000,- Euro) macht 10 % für die Aktie A aus. Das Risiko beläuft sich auf 1000,- Euro. Bedenken Sie, haben Sie nach diesem Schema 10 Positionen gekauft, würden Sie bei einer heftigeren Kurskorrektur, die alle 10 Positionen erfasst, 10 mal 1 Prozent, also 10.000,- Euro verlieren. Deshalb minimieren Sie das Risiko! Mehr als 1% Depotrisiko pro Position sollten Sie nicht eingehen. Sollten Sie nach Beratung/fundamentaler Analyse einen RSL-Wert als Depotbeimischung kaufen, sollte der Depotanteil bei höchstens 5% liegen. Das heißt in diesem Beispiel, eines 100.000,- Euro-Depots dürften Sie nur 25 Aktien A zu 200,- Euro kaufen (Position dann 5000,- Euro) und diese mit einem Trailingstoppkurs von 180,- Euro (bei diesem Musterbeispiel) versehen. Also, wenn die fundamentalen Daten nur so durchschnittlich sind, dann sind eher 5 % als 10 % Depotanteil angesagt.

Achtung, kommt es zu einem Sprung abwärts, dann ist der Verlust um ein Vielfaches höher. Läuft die Aktie in den Gewinn hinein, so verringert sich kontinuierlich das Verlustrisiko. Erst wenn der Trailingstoppkurs höher als der Kaufkurs ist, verringert sich das Restrisiko Richtung Null.