Trailingorder
Verkauf mit der Trailingorder
Sie brauchen zwei (zu setzende) Orders (Orderarten). Für die Gewinnmitnahme die Trailingorder und für das Überleben die Initilal-Stop oder Stop-Loss-Order.
Die Trailing-Stop-Order ist eine abgewandelte Form der Stop-Order. Hierbei wird der Stopp-Preis in einem festgelegten Folgeabstand (in % oder in einem fixen Betrag, dem Trailing-Wert) an den Kurs gekoppelt. Wenn dieser Wert steigt, steigt auch der Stopp-Preis automatisch mit. Fällt die Aktie, bleibt der Stopp-Preis unverändert. Im Allgemeinen stelle ich die Trailing-Stop-Order auf ca. 8 bis 10 Prozent ein, das heißt anfangs vom Kaufkurs her abhängig, später vom jeweils erreichten Höchstkurs. Diese Trailing-Stop Order gibt es bei den meisten Depotbanken. Das macht die Sache des Verkaufens einfach.
Vorteilhaft ist auch, dass (sowieso) generell eine Stop-Order für jede Position im Markt liegt (liegen muss!), das gehört zum Risikomanagement. Die Handhabung mit der Trailing-Stop-Order wird eindeutig vereinfacht, da man sonst immer den RSL-Rankingwert für jede Position ständig im Blick haben muss und ggf. zeitnah eine individuelle Verkaufsorder aufzugeben hat.
Alternativ kann auch eine Verlust-Stopp-Verkaufsorder, also eine Stop-Loss-Order gewählt werden, diese wäre dann ca. jede Woche nach oben anzupassen, damit der erreichte Gewinn Schritt für Schritt abgesichert wird. Bitte nie eine Stop-Loss-Order nach unten anpassen. Studien belegen, dass der Anleger in der Regel nur seine Verluste weiter ausweitet.
Klassisch gehört die Stop-Loss-Order und die Trailing-Stop-Order nicht zur Handelsstrategie der Relativen-Stärke. Die Trailing-Stop-Order wird typischerweise für Trendfolge-Strategien verwendet. Haben Sie generell psychologisch ein Problem, eine Aktie im Verlustfall zu verkaufen, dann sollten Sie unbedingt mit einer Stop-Loss-Order arbeiten, um Verluste in Grenzen zu halten.
Weitere Details zur Trailing-Verkaufsorder: Einige Online-Broker / Depot-Banken bieten im Direkthandel (z.B. über Lang & Schwarz, Tradegate usw.) bei der Verkaufsorder Trailing-Stop-Loss eine Kombination an. Zusätzlich zum absoluten oder prozentualem Trailing-Stop gibt es den „Initial-Stop“. Der Initial-Stop ist der gewählte unveränderliche Kurs, bei dessen Unterschreitung der Verkauf ausgeführt wird. Auf diese Weise können Sie z.B. einen großzügigen Trailing-Stop und zusätzlich einen absoluten Initial-Stop setzen.
Beispiel: Aktie notiert beim Kauf 100,- Euro.
Sie setzen 10% Trailing-Stop und 95,- Euro Initial-Stop.
Szenario a) Aktie läuft auf 120,- Euro, fällt dann unter 108,- Euro. Verkauf wird ausgelöst wegen des Trailing-Stops.
Szenario b) gleich nach dem Kauf fällt die Aktie unter 95,- Euro. Verkauf wird ausgelöst wegen des Initilal-Stops.
Weiterer Vorteil: Diese Order ist im Direkthandel auch sofort löschbar, während im Börsenhandel teilweise der komplette Handelstag erst abgewartet werden muss, damit die Löschung greift und eine andere Order möglich wird. (Wenn man nervös ist, kann ein Handelstag sehr lang sein).
Anmerkung zur Stop-Loss-Order ganz allgemein: Nachteil könnte sein: Wenn man Pech hat, wird man zum Tiefstkurs ausgestoppt und die Aktie dreht wieder nach oben. Deshalb muss man sich das Stop-Limit dreimal genau überlegen. Ein Abstand von weniger als 8% macht m.E. keinen Sinn!
Fazit: Mit Initilal-Stop– und Trailing-Order im Markt können Sie vollinvestiert trotzdem recht beruhigt (in den letzten Winkel der Welt – ohne Internet -) in den Urlaub fahren! (Achtung Pferdefuß: Bedenken Sie Handelszeiten und möglichen Kurssprung, wenn Ereignis außerhalb der Börsenzeit).